Liste Gastautoren

 

Dietmar Harbig

 

 

 

 

Die Geschichte von der kleinen Maus und der Regenfee

 

 

 

Einführung in die Fantasiereise-Geschichten

(Bitte unbedingt lesen)

 

Fantasiereise Elfenland I

 

Fantasiereise Elfenland II

Der Fluss des Lebens

 

Fantasiereise Elfenland III

Traumreise

 

 

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Dietmar Harbig: Die Geschichte von der kleinen Maus und der Regenfee

 

Auf leisen Pfoten schleicht der König der Tiere - genannt   Löwe - durch sein Königreich. Es ist Sommer und die Sonne steht hoch am Himmel, strahlend schön sendet sie ihre wärmenden Strahlen auf die Erde herab. Doch hier unten im Wald bieten die großen Blätter der hoch in den Himmel ragenden Bäume kühlen Schatten. Neben dem Weg fließt ein breiter, klarer Bach, der weiter vorne in einen Wasserfall mündet. Laut rauschend stürzt das Wasser dort in einen großen See, mitten im Wald. Das Wasser des Sees ist kristallklar und zahlreiche Fische in allen Farben des Regenbogens haben hier ihr Zuhause.

 

“Hallo Bär” ruft der Löwe und begrüßt seinen Freund, der mitten im See steht, um Fische zu fangen. Die kleine graue Maus am Wegesrand, die ihm schüchtern zuwinkt,  beachtet er kaum. Niemand hier im Wald will mit diesem schwachen, winzigen Wesen befreundet sein, das tief unter der Erde im Dunkeln wohnt. Dann nimmt er Anlauf und mit einem riesigen Sprung stürzt sich der Löwe hinunter in das klare, kühle Wasser des Sees. Doch anstatt im Wasser landet der Löwe auf Sand und Stein. Der See ist ausgetrocknet. Wo sonst ein See war, ist jetzt nur noch Stein und Sand. Vor Schmerz brüllend erwacht der Löwe aus seinem Traum.

 

Immer öfter hat er diesen Traum jetzt, fast jede Nacht. Mit einem Blick auf seine Kinder, die hinten in der Höhle schlafen und nichts von den Sorgen ihres Vaters mitbekommen, verlässt der Löwe seine Höhle. Die Höhle liegt hoch oben auf einem Berg mitten im Wald und der Löwe kann von hier aus sein gesamtes Königreich überblicken. Traurig und schlecht gelaunt schaut er auf sein Königreich herab.

 

Um den Wald herum liegen riesige Felder, die sich unendlich weit ausbreiten, bis dahin, wo Himmel und Erde sich scheinbar treffen. Die Felder sind ausgetrocknet und der heiße Wind fegt große Sandwolken über die Felder hinweg. Die Blätter der Bäume sind welk geworden, braun und trocken und wo früher große Bäche geflossen sind, ist jetzt nur noch Schlamm und Stein. Selbst der riesige See hat nur noch wenig Wasser.

 

Seit langer, unendlich langer Zeit hat es nicht mehr geregnet und das Königreich des Löwen vertrocknet . Bald wird auch der See kein Wasser mehr haben und ohne Wasser wird nicht nur der Wald sterben, sondern mit ihm auch seine Tiere.

Mit lautem Gebrüll ruft der Löwe die Tiere zu sich. Eine Versammlung der Tiere und alle kommen: Der schlaue Fuchs, die weise Eule, der mächtige Hirsch, der starke Bär und viele mehr.

 

“Es muss etwas geschehen”, brüllt der Löwe. “Unsere Felder vertrocknen, die Fische in den Bächen sterben und bald haben unsere Kinder kein Wasser mehr. Was sollen wir tun?”

 

Schweigend schauen die Tiere zu Boden, niemand sagt ein Wort, niemand weiß eine Antwort. Lange, sehr lange schweigen die Tiere. Bis die uralte weise Eule sich meldet. “Die Regenfee”, sagt sie. “Nur sie kann uns noch helfen. In uralten Geschichten wird von ihr berichtet. Sie wohnt weit, weit hinter den Feldern, am Rand der riesigen Gebirge.”

 

Der Löwe schüttelt den Kopf. “Das sind nur Märchen, keiner hat die Regenfee bisher gesehen. Und niemand würde den weiten Weg über die ausgetrockneten Felder überleben. Wer von uns würde sein Leben riskieren für eine so sinnlose Reise. So ein Blödsinn.”

 

Mit diesen Worten schaut der Löwe in die Gesichter der Tiere, doch keiner hat den Mut, keiner sagt ein Wort. Plötzlich ist in die Stille hinein ein zaghaftes Piepsen zu hören. “Ich könnte es schaffen” sagt die Maus. Erstaunt schauen die übrigen Tiere des Waldes auf die Maus herab, die bisher noch niemand bemerkt hatte. “Tief unter der Erde führen lange Wege zu dem Gebirge am Rand der Felder und dort unten ist es kühler. Dort unten hat die Sonne keine Macht. Ich würde es versuchen.”

 

Nach einer langen Pause beginnt der Löwe zu lachen und schon bald stimmen alle anderen Tiere mit ein. “Dieser Winzling, dieser lächerliche Zwerg, die Maus macht sich lustig über uns, verschwinde in deine dunkle Höhle”, schallt es durch den Wald und laut lachend, aber traurig und verzweifelt eilen die Tiere zurück zu ihren Familien, ihren Kindern, die vielleicht bald kein Wasser mehr haben werden.

 

Nur die weise Eule bleibt zurück und schaut die kleine Maus fragend an: “Manchmal hat ein Löwe das Herz einer Maus und eine Maus das Herz eines Löwen. Ich selber bin für eine so weite Reise zu alt. Doch dir sage ich: alles ist besser, als auf den Tod zu warten.”

 

Mit diesen Worten fliegt die Eule davon und die kleine Maus bleibt einsam und verlassen zurück. Traurig geht sie in ihre Höhle tief unter der Erde zurück. Lange überlegt sie, während ihr die Tränen über das Gesicht laufen. “Alles ist besser, als auf den Tod zu warten”, die Eule hat Recht. Sie nimmt all ihren Mut zusammen, packt einen Rucksack für die weite Reise, ihre letzten Wasservorräte und ohne sich noch einmal umzuschauen, macht die kleine Maus sich auf den langen Weg. Weite, unendlich lange Wege führen unter der Erde entlang. Dunkel und voller Gefahren.

 

Und es ist einsam hier unten, so einsam und noch oft, sehr oft weint die Maus still vor sich hin. Doch niemand sieht ihre Tränen, hier unten im Dunkeln. Und so vergehen die Tage, die Wasservorräte sind verbraucht und langsam schwinden die Kräfte der Maus und auch ihr Mut. Doch immer wenn sie glaubt, nicht weiter zu können, hört sie in ihrem Innern eine Stimme, die zu ihr sagt: “Der Weg ist weit und schwer, doch du wirst es schaffen” und so läuft die Maus immer weiter, einsam und müde, immer weiter.

 

Und wirklich, eines Tages, als die Maus schon jede Hoffnung aufgegeben hatte, erblickt sie über sich in einer der unterirdischen Höhlen ein Licht und weiß: Sie hat ihr Ziel erreicht, die gewaltigen Gebirge am Rand der Felder. Doch was würde sie nun erwarten. Mit letzter Kraft, hungrig und durstig läuft sie nach oben ans Tageslicht und verlies das Dunkel der Erde. Vor sich sieht sie gewaltige Berge, die hoch in den Himmel ragen. Die Sonne brennt unbarmherzig auf die Felder herab und ratlos schaut die kleine Maus sich um. Nur Felsen, Steine und vertrocknete Felder. Sollte alles umsonst gewesen sein. Lange läuft die kleine Maus am Rand der Berge umher, suchend, verzweifelt und durstig. Bis sie irgendwann in weiter Ferne ein Rauschen hört, das Rauschen von Wasser. Immer lauter wird das Rauschen bis die Maus schliesslich vor einem gewaltigen Wasserfall steht, der hoch oben von den Bergen herab fällt. Nachdem sie getrunken und sich erfrischt hat, wieder Kraft in der Kühle des Wassers gefunden hat, bemerkt die Maus etwas Seltsames. Hoch oben, wo der Wasserfall beginnt, glaubt sie ein Gesicht zu sehen, mitten im Wasser. Zögerlich klettert die Maus den Berg hinauf, immer höher und dann kann sie es schließlich sehen. Dort wo der Wasserfall beginnt, steht ein Wesen. Es ist kaum zu erkennen, so zart und unscheinbar. Wie eine Fee, aber fast durchsichtig. Je näher die Maus kommt, desto besser kann sie es erkennen. Das Wesen scheint durchsichtig zu sein, es hat keine festen Formen, zerfließt. Das Wesen scheint aus Wasser zu bestehen und plötzlich spricht es zur Maus: “Ich weiß, warum du hier bist, ich habe dich erwartet. Die kleine Maus mit dem Herz eines Löwen. Doch bist du auch bereit für den letzten Schritt?”

 

Zitternd erwidert die kleine Maus: “Wir brauchen Wasser, es hat seit Monaten nicht geregnet. Die Tiere des Waldes werden sterben. Wirst du uns helfen?”

 

“Ich kann es nicht, denn mein Reich ist hier in den Bergen. Aber wenn du bereit bist, mir zu dienen, auf immer und ewig, zeige ich dir den Weg.”

 

Noch lange sprechen die Maus und die Regenfee miteinander und zum ersten Mal in ihrem Leben hat die Maus das Gefühl, eine wirkliche Freundin gefunden zu haben, jemand der sie akzeptiert wie sie ist.

 

Unterdessen ist im Wald der Tiere der See fast ausgetrocknet, die Tiere leiden unter der Hitze und haben jede Hoffnung verloren. Doch eines Morgens schallt ein lautes Gebrüll durch den Wald. Der Löwe steht am Rand seiner Höhle und deutet auf den Himmel. In weiter Ferne ist ein seltsames, dunkles Gebilde am Himmel zu sehen. Der Löwe traut seinen Augen nicht, doch es scheint eine riesige, dunkle Wolke zu sein und sie hat die Form - die Form einer riesengroßen, gewaltigen Maus. Verwirrt schauen die erschöpften und durstigen Tiere des Waldes in den Himmel. Immer näher kommt das gewaltige Gebilde und jetzt erkennen es die Tiere genau. Es ist eine Regenwolke und seltsamerweise sieht sie aus wie eine Maus, eine gewaltige, riesengroße Wolkenmaus. Die Wolke bleibt nun genau über dem Wald schweben und es fängt an zu regnen, immer stärker. Die Tiere jubeln und lachen und bleiben im Regen stehen. Und es regnet immer weiter, die Bäche füllen sich und das Wasser im See steigt immer höher, bis der See wieder gefüllt ist mit klarem, kühlem Wasser.

 

“Wir sind gerettet” jubelt der Löwe und schaut in den Himmel, wo aus der Wolke immer noch der lang ersehnte Regen die Bäche füllt und alles wieder zum Blühen bringt. Und irgendwie kommt ihm etwas bekannt vor, doch wie kann er eine Wolke kennen. “Blödsinn”, denkt er. Nur die weise Eule schaut in den Himmel und nickt wissend: “Die kleine, graue Maus mit dem Löwenherz, wir werden sie nie wieder sehen und doch ist sie bei uns.”

 

Und so hat auch diese Geschichte ein glückliches Ende, wenn auch die Maus nie mehr gesehen wurde. Doch wenn du im Sommer, wenn es regnet, genau hinschaust, kannst du sie vielleicht hoch oben am Himmel sehen. Die kleine, graue Maus mit dem Löwenherz.

 

 

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Einführung zum Thema Fantasiereisen und Imaginationen von Dietmar Harbig

 

Fantasiereisen bzw. Imaginationen unterscheiden sich wesentlich von Geschichten anderer Art:

In der Erzählweise, der Art des Vortragens als auch oftmals im Zweck. Man kann sie dem Bereich der Entspannungstechniken zuordnen und das ist auch ihr Zweck im privaten Bereich: Zuhören, relaxen, sich geistig in eine Traumwelt begeben, in der man Ruhe und Entspannung findet.

 

Gleichzeitig fördern sie Kreativität, Lernbereitschaft und Selbstbewusstsein, zeigen Wege, positiven Einfluss auf den eigenen Körper und die Psyche zu nehmen. Auch körperliche Beschwerden, die durch psychische Belastungen wie Stress, Überarbeitung, Reizüberflutung etc. bedingt sind -- z.B. Kopf- oder Bauchschmerzen - können auf diese Art gelindert werden.

 

Dabei arbeitet die Fantasiereise mit inneren Bildern, wie der Mensch generell mit inneren Bildern arbeitet. Wenn sie im Sommer bei wunderschönem Wetter schon mal auf einer Wiese gelegen haben, kennen sie dieses System bereits. Auch bei geschlossenen Augen haben sie immer noch das Bild der grünen Wiese und des Himmels mit seinen weißen Wolken vor sich, Aus der Gesamtheit der Eindrücke - Gerüche, Geräusche, Hautempfindungen und Erinnerungen – stellen sie ein imaginäres Bild der Wiese, des Himmels und der Wolken zusammen. Obwohl sie es nicht wirklich sehen können, haben sie ein Abbild der Umgebung so wie sie ihrer Vorstellung gemäß aussieht vor ihrem inneren Auge. So in etwa kann man sich eine Fantasiereise oder Imagination vorstellen.

 

Durch die Worte der Erzählung soll der Zuhörer angeregt werden, aus der Vielfalt seiner Wünsche, Erfahrungen und Fantasien ein imaginäres, inneres Bild zu erstellen. Eine Fantasiewelt, in der er entspannen, Abenteuer erleben oder aber auch „spielerisch“ den Umgang mit Konflikten und Problemen üben kann. Letzteres wird auch im psychotherapeutischen Bereich eingesetzt. Neben der Entspannung bieten Fantasiereisen die Möglichkeit, psychische Konflikte in einem „sicheren“ Raum aufzuarbeiten. So können angstbesetzte Situationen oder frühere Erfahrungen in der Fantasiereise durchgespielt werden, um dem Betreffenden neue Sichtweisen und Lösungsmöglichkeiten zu ermöglichen.

 

Man unterscheidet dabei noch zwischen Fantasiereisen und „geführten“ Imaginationen. Erstere lassen der Fantasie sehr viel Freiraum während geführte Imaginationen den Verlauf der Fantasie des Zuhörers  gezielt in eine bestimmte Richtung lenken.

 

Dabei gibt es sehr unterschiedliche Arten von Fantasiereisen. Teilweise sind es nur wenige Worte, kurze Texte oder längere Geschichten.

Inhaltlich sind die meisten Geschichten einfach gehalten und lassen Raum für eigene Interpretationen. Dies ist ein wesentlicher Teil der Fantasiereisen, keine übermäßig konkreten Vorgaben zu machen, damit der Zuhörer eigene Fantasien entwickeln kann. Geführte Imaginationen können davon abweichend sehr konkrete Vorgaben machen. Einige Geschichten bedienen sich der Grundlagen des autogenen Trainings. Durch immer wiederkehrende Worte und Formeln soll ein meditativer Zustand und eine verstärkte Konzentration auf den eigenen Körper erreicht werden.

 

Empfehlungen zur Durchführung von Fantasiereisen:

-Generell ist es vor allem für Kinder ist hilfreich, Sinn und Zweck einer Fantasiereise zu erklären. Wenn Kinder nicht wissen, was auf sie zukommt, fällt es ihnen verständlicherweise schwerer, sich zu entspannen. Erklären sie Fantasiereisen als Möglichkeit zur Entspannung, Reduzierung von Stress und Förderung der Kreativität.

 

Vor allem, wenn die Fantasiereise in Gruppen (Pfadfinder, Kindergarten..) durchgeführt wird, kann schon das schließen der Augen ein Problem sein, weil der Betreffende damit seiner Umwelt “ausgeliefert” ist. Hier ist eine stabile Vertrauensbasis nötig und eine entsprechende, wenn auch kurze, Einführung sinnvoll.

 

- Geben Sie dem Kind das Gefühl, es handelt sich bei dieser Geschichte um etwas ganz Besonderes.

- Wesentlich ist vor allem eine gleichmäßige, “einschläfernde” Stimme ohne größere Schwankungen. Im Gegensatz zu Abenteuergeschichten sollte die Fantasiereise eher in ruhigem, leisem Ton vorgetragen werden.

- Die sich immer wiederholenden Wörter wie Ruhe, ganz ruhig, völlig entspannt, ganz warm etc. sollten besonders betont (gedehnt) werden, ohne aber die Stimme zu erheben.

 

Die eingefügten Sätze wie “du bist völlig ruhig, dein Arm ist schwer, du hörst nur auf meine Worte” können mehrfach mit Pause wiederholt werden , um die Wirkung zu verstärken. Dabei ist natürlich zu beobachten, wie das Kind reagiert, ob es sich schnell entspannen kann, oder längere Zeit benötigt.

 

- Lesen Sie langsam mit Pausen, damit das Kind Zeit hat, in seiner Fantasie die Geschichte mitzuerleben.

- Lesen Sie diese Geschichten nur dann vor, wenn eine gewisse Ruhe eingetreten ist und keine störenden Nebengeräusche vorhanden sind. Und wenn sie Zeit haben. Entspannung unter Zeitdruck funktioniert nicht. Nehmen sie sich mindestens eine halbe Stunde Zeit für ihr Kind.

- Das Kind sollte bequem liegen, evtl. für die Nacht fertig sein (Toilettengang, Zähne geputzt, etc) und “innerlich bereit” für eine Gutenachtgeschichte (oder einen Mittagsschlaf).

- Natürlich können Fantasiereisen auch zu jeder anderen Zeit durchgeführt werden. Dementsprechend ist das Ende der Geschichten anders zu gestalten. Soll das Kind anschließend schlafen, ist dies auch so darzustellen. Ruhe, Entspannung und Schlaf stellen den Mittelpunkt des Endes der Geschichte dar. - passives Ende

- Findet die Fantasiereise tagsüber statt, liegt die Betonung auf Entspannung, sich wohl fühlen, Kraft. Das Kind (od. der Erwachsene) wird wieder in die Wirklichkeit zurückgeführt. - aktives Ende

 

Dieses “Zurücknehmen” ist unbedingt durchzuführen, um die betreffende Person aus dem hypnoiden Zustand - den diese im Idealfall erreicht hat - wieder in die Wirklichkeit zu führen. Dabei kann man auch den Betroffenen bitten, seine Hände zur Faust zu ballen, sich zu strecken, seine Muskeln anzuspannen, um das Bewusstsein wieder anzuregen.

 

- Leise, beruhigende Hintergrundmusik ohne Text verstärkt die Wirkung und lässt das Kind anschließend besser einschlafen.

- Zur Einführung und Entspannung können kurze Atemübungen hilfreich sein.

- Dabei sollte ungefähr doppelt so lange aus- wie einatmen werden.

- Z.B. beim Einatmen bis 3 zählen, beim ausatmen bis 6.

- In der Regel wirken Übungen dieser Art vor allem, wenn sie  regelmäßig wiederholt werden und die betreffende Person sich darauf eingestellt - sich an diese Art der Entspannung gewöhnt hat.

- Nicht immer tritt bereits beim ersten Mal die gewünschte Wirkung ein. Setzen sie sich keine Ziele, erwarten sie nichts außer Zeit mit ihrem Kind verbracht zu haben. Wenn es mit der Entspannung beim ersten Mal nicht klappt, ist das auch kein Problem. Dann hatten sie eben trotzdem eine angenehme Zeit mit ihrem Kind und ihr Kind mit Ihnen.

- Auch hier gilt: Übung macht den Meister. Und natürlich: Alles auf freiwilliger Basis, kein selbst gemachter Druck.

- Sprechen sie mit ihrem Kind -wenn es möchte- über seine Erfahrungen mit und während der Phantasiereisen: Was hat es empfunden/gesehen, würde es gerne noch einmal auf Reisen gehen, wie fühlt es sich vorher und nachher an?

- Lassen Sie Ihre Kinder doch mal eine eigene Fantasiereise erfinden, alles Neue, Kreative macht Kindern Spaß.

 

Ausnahmen: Noch ein paar Gedanken zur Beachtung:

 

Grundsätzlich sind Fantasiereisen für jeden geeignet, ob jung - ob alt. Vor allem Kinder können im entspannten Zustand eine erstaunliche „geistige“ Kreativität entfalten. Nur in Einzelfällen, z.B. bereits bestehender psychiatrischer Behandlung oder bei bekannten psych. Problemen sollte vor Anwendung fachmännischer Rat eingeholt werden. Generell können bei allen Verfahren, die Vorstellungskraft und Fantasie im Zustand der Entspannung anregen bisher unterdrückte Emotionen oder Erinnerungen wachgerufen werden. Sinn der Entspannung ist es ja auch, nicht “zwangsweise” zu denken, sondern seine Gedanken einfach fließen zu lassen, losgelöst von den üblichen Zwängen und Verpflichtungen. Im Einzelfall kann dies bei psych. vorbelasteten Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen dann auch zu unerwünschten oder unerwarteten Reaktionen führen. Entspannungsübungen dienen auch zur Rückbesinnung auf den eigenen Körper und die eigenen Gefühle. Hierin liegt ja ein Teil ihrer therapeutischen Wirkung. Diese Konzentration auf  den eigenen Körper könnte z.B. bei Tinituspatienten dazu führen, dass im täglichen Leben kaum noch vernommene Ohrgeräusche während der Entspannung verstärkt wieder wahrgenommen werden.

 

Fantasiereisen/Imaginationen können (und sollen in der Therapie ) Emotionen, die bisher verdrängt wurden, zum Ausbruch bringen und dabei Gefühle wie Trauer, Angst, Wut oder auch unterdrückte Erinnerungen - etwa bei Personen mit traumatischen Erfahrungen in der Vergangenheit - ans Tageslicht kommen. Dies kann zum Problem werden, wenn diese emotionalen Empfindungen nicht mehr unter Kontrolle zu bringen sind. Daher sollten auch Fantasiereisen mit der nötigen Umsicht durchgeführt werden und die Reaktion der Teilnehmer beachtet werden.

 

 

 

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Dietmar Harbig: Abenteuer im Elfenland

 

Es war einmal .....................

So fangen die meisten Märchen an. Doch diese Geschichte ist anders.

Sie passiert jetzt und du spielst mit.

Mache es dir bequem und gemütlich, so bequem wir nur möglich. Schließe deine Augen und komm mit auf eine Reise in die Welt der Fantasie. Du bist ganz ruhig und hörst nur auf meine Worte. Alles Andere ist unwichtig, alle anderen Geräusche sind dir völlig gleichgültig - du hörst nur auf meine Worte - völlig ruhig und entspannt. Lass deine Gedanken einfach fließen, lass es einfach geschehen. Deine Arme sind schwer, ganz schwer. Deine Beine sind schwer, ganz schwer. Dein ganzer Körper ist schwer, alle Muskeln sind träge und du sinkst völlig entspannt in deine Unterlage. Vielleicht spürst du auch, wie ein Teil deines Körpers angenehm warm wird. Nach und nach zieht diese Wärme durch deinen ganzen Körper. Dein ganzer Körper ist jetzt angenehm warm und völlig entspannt. Atme ruhig ein und aus. Ein - und - aus. Während du einatmest nimmst du die Ruhe in dir auf. Beim Ausatmen spürst du, wie die Ruhe durch deinen ganzen Körper strömt. Atme die Ruhe ein und lasse sie durch deinen ganzen Körper fließen, der jetzt angenehm warm und völlig entspannt ist.

 

Die Geschichte spielt im berühmten Elfenland.

Lausche nur meinen Worten und versuche dir vorzustellen, wie es im Elfenland aussehen könnte. Es ist ein Land der Fantasie, in dem alles möglich ist.

 

Hier gibt es Wälder mit Bäumen, wie man sie nur im Traum erleben kann. Manche Bäume sind klein wie Pilze, so klein, dass man vorsichtig laufen muss, um sie nicht zu zertreten.

 

Andere Bäume sind viel viel höher als die höchsten Häuser in deiner Stadt. Sie ragen so hoch in den Himmel - bis über die schneeweißen Wolken hinaus- dass man ihre Spitzen nicht mehr sehen kann.

Die Seen im Elfenland sind wunderschön, das Wasser ist warm und leuchtet wie der Himmel, manchmal tiefblau, manchmal in einem hellen grün und manchmal golden schimmernd wie die Haare der Elfen. Fische in allen Größen und Farben tummeln sich im Wasser und manchmal kann man sehen, wie sie über die Wasseroberfläche springen -  fast als würden sie fliegen.

Auf den saftiggrünen Wiesen wachsen die schönsten Blumen in allen Farben der Welt und der Gesang der Vögel erfüllt die Luft.

Stell dir vor, wie ein Schwarm kunterbunter Vögel schwerelos durch die Luft fliegt, höre ihrem Gesang zu.

 

Und während du die Vögel beobachtest, stelle dir vor, dass du mitten in dieser wunderschönen Wiese sitzt. Die Sonne scheint und es ist wohlig warm, ein leichter Wind streichelt warm und sanft über dein Gesicht.

 

Spüre, wie der warme Wind über dein Gesicht, durch deine Haare weht.

Spüre die Wärme der Sonnenstrahlen,...die Wärme zieht durch deinen ganzen Körper und du fühlst dich völlig ruhig und entspannt.

Bleib´noch eine Weile sitzen,...genieße die wärmenden Strahlen der Sonne.

Die Wärme zieht durch deinen ganzen Körper.

 

Jetzt schau dich doch einmal in aller Ruhe um und stelle dir vor, was du hier im Elfenland alles entdecken kannst.

Am linken Rand der Wiese kannst du den Elfenwald erkennen, mit seinen uralten Bäumen, deren Äste wie große starke Arme in den  tiefblauen Himmel ragen.

Wenn du genau hinschaust, kannst du vielleicht am Waldrand ein seltsames buntes Haus entdecken. Es sieht aus wie ein riesiger Fliegenpilz. Die eine Hälfte steht auf der Wiese, die andere steht schon im Wald. Du musst genau hinschauen, um es zu sehen.

Nur Kinder können dieses Haus sehen -- wenn sie wirklich wollen.

Für alle anderen ist es unsichtbar.

Und wenn du ganz genau hinschaust, siehst du überall kunterbunte Häuser in allen Formen und Farben. Hier wohnen die Elfen.

Du stehst jetzt auf und näherst dich neugierig dem Fliegenpilzhaus.

Es ist leuchtendrot mit vielen weißen Punkten.

Eine Hälfte steht noch auf der Wiese und erstrahlt im hellen Licht der Sonne in einem strahlenden Rot. Die Strahlen der Sonne sind angenehm warm auf deiner Haut und du streckst die Hände nach vorne aus, während du auf das Haus zugehst.

 

Das strahlende kräftigende Rot des Fliegenpilzes zieht dich magisch an.

Stell´dir vor, wie das strahlende, kräftigende Rot über deine ausgestreckten Arme durch deinen ganzen Körper fliest.

Es durchströmt deinen ganzen Körper und gibt dir Kraft, du fühlst dich wohl und stark.

Du bist jetzt voller Energie, fühlst dich stark und bereit, Abenteuer zu erleben. Mit großen Schritten gehst du weiter auf das Haus zu, bis du direkt davor stehst.

 

Du bleibst noch eine Weile ganz entspannt stehen,... spürst die Kraft und die Energie,... die das leuchtende Rot dir gibt.

Jetzt schau dir das Elfenhaus einmal genauer an. Es ist nicht sehr groß - die Elfen scheinen recht kleine Wesen zu sein.

Es ist ungefähr so groß wie dein Kinderzimmer und es ist wunderschön.

 

 Die eine Hälfte steht noch auf der Wiese und ist in helles Sonnenlicht getaucht.

Das Dach sieht fast aus wie ein riesiger Junikäfer, leuchtendrot mit weißen Punkten, weiß wie die Schäfchenwolken, die hoch oben am Himmel vorbeiziehen.

 

Die andere Hälfte steht schon im Wald, verborgen unter den dicken, starken Ästen eines gewaltigen Baumes.

Die Äste scheinen das Haus zu umschlingen und ihm Schutz und Geborgenheit zu geben.

Diese Seite ist über und über mit Pflanzen bewachsen, das Dach ist mit einer Schicht weichen, grünen Mooses überzogen, auf dem seltene Blumen in allen Farben wachsen.

Auf jeder der zwei so unterschiedlichen Hälften des Hauses ist eine runde Tür und ein rundes Fenster zu erkennen und jede Dachhälfte hat einen Kamin, aus dem weißer Rauch aufsteigt.

Du schaust dem Rauch zu, wie er leise und ganz langsam in den Himmel steigt. Er hat dieselbe Farbe wie die Wolken am Himmel und er steigt immer höher, bis er mit den Wolken verschwimmt.

Vielleicht entstehen die Wolken im Elfenland auf diese Weise.

Die Wolken ziehen gemächlich weiter, während der Himmel in einem Blau erstrahlt, wie man es nur im Elfenland sehen kann.

 

Du siehst den weißen Wolken nach und erkennst in ihnen viele vertraute Formen.

Die kleine Wolke dort sieht aus wie eine Maus, die andere Wolke hat die Gestalt eines riesigen Elefanten, der seinen langen Rüssel hoch in die Luft streckt. Was kannst du erkennen,... schau genau hin.

Schau dir die Wolken genau an... Was kannst du erkennen?...

 

Es ist sehr sehr still,...kein Geräusch außer dem leichten Säuseln des Windes ist zu hören.

Die sanft und ganz langsam am Himmel entlang ziehenden Wolken vermitteln ein Gefühl der Ruhe und Entspanntheit.

Du nimmst das Weiß der Wolken in dir auf, es durchzieht deinen ganzen Körper und du fühlst dich ganz ruhig,... ganz entspannt.

Und du weißt, dass dieses Abenteuer für Heute beendet ist und du erst beim nächsten Mal erfahren wirst, wer in diesem Haus wohnt.

 

 

 

passives Ende: (Fantasiereisen als Gutenachtgeschichte)Deine Fantasiereise neigt sich dem Ende zu. Du bist jetzt wieder Zuhause (in deinem Bett) und bist völlig ruhig und entspannt, denkst an das Elfenland, die Abenteuer welche noch vor dir liegen. Deine Arme sind schwer - ganz schwer .Deine Beine sind schwer - ganz schwer. Eine angenehme Müdigkeit zieht durch deinen ganzen Körper und du fühlst dich wohl und entspannt. Schmiege dich in deine Kissen, kuschel’ dich in deine Bettdecke und schlafe erholsam und ruhig. Der Schlaf wird dir Kraft und Energie geben für den morgigen Tag und du wirst erholt und voller Energie aufwachen.

aktives Ende:(Das Kind geht nach der Fantasiereise nicht schlafen)Deine Fantasiereise ist jetzt zu Ende. Du bist wieder Zuhause und ballst deine Hände zu Fäusten. Strecke deine Arme aus und spanne alle Muskeln deines Körpers an. Recke und strecke dich, atme tief ein und aus. Kraft und Energie strömt durch deinen ganzen Körper. Spanne noch mal alle Muskeln deines Körpers an und fühle dabei die Kraft und Energie in dir. Wenn du dich wach und stark fühlst, öffne deine Augen.

 

 

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Dietmar Harbig: Der Fluss des Lebens

 

Mache es dir bequem und gemütlich, so bequem wir nur möglich. Schließe deine Augen und komm mit auf eine Reise in die Welt der Fantasie. Du bist ganz ruhig und hörst nur auf meine Worte. Alles Andere ist unwichtig, alle anderen Geräusche sind dir völlig gleichgültig - du hörst nur auf meine Worte - völlig ruhig und entspannt. Lass deine Gedanken einfach fließen, lass es einfach geschehen. Deine Arme sind schwer, ganz schwer. Deine Beine sind schwer, ganz schwer .Dein ganzer Körper ist schwer, alle Muskeln sind träge und du sinkst völlig entspannt in deine Unterlage. Vielleicht spürst du auch, wie ein Teil deines Körpers angenehm warm wird. Nach und nach zieht diese Wärme durch deinen ganzen Körper. Dein ganzer Körper ist jetzt angenehm warm und völlig entspannt. Atme ruhig ein und aus. Ein - und - aus. Während du einatmest nimmst du die Ruhe in dir auf. Beim Ausatmen spürst du, wie die Ruhe durch deinen ganzen Körper strömt. Atme die Ruhe ein und lasse sie durch deinen ganzen Körper fließen, der jetzt angenehm warm und völlig entspannt ist.

 

Wir begeben uns jetzt wieder auf eine Reise in die Welt der Fantasie. Dazu stell´ dir vor, du bist auf einer großen Wiese im Elfenland und du gehst eine Weile auf der wunderschönen, blumenbedeckten Wiese umher. Die Blumen blühen in allen Farben und erfüllen die Luft mit ihrem zauberhaften Duft. Vielleicht kannst du diese Düfte sogar riechen, Rosen, Nelken und viele, viele andere kunterbunte Blumen strecken sich Richtung Himmel und erfüllen die Luft mit vertrauten angenehmen Düften.

 

Vom Laufen bist du jetzt etwas müde geworden und sinkst erschöpft in das weiche, kräftiggrüne Gras. Stell’ dir vor, wie du auf dem Rücken im hohen, weichen, herrlich duftendem Gras liegst:

Über dir erstreckt sich ein zartblauer Himmel. Weiße Wolken,...große, kleine in allen Formen, schwerelos wie Watte,... ziehen ganz langsam am Himmel entlang.

Lass’ die Wolken langsam, ganz langsam an dir vorüberziehen. Auch deine Gedanken, lass’  sie einfach vorüberziehen, fließen, schweben wie die wattegleichen Wolken über dir. Lass’ es einfach geschehen, lass’ dich einfach fallen. Du bist ganz ruhig,...völlig ruhig....

Das Gras ist von den Strahlen der Sonne noch warm, ... angenehm warm.....und du spürst, wie diese Wärme durch deinen Körper zieht,....angenehm warm.

Deine Arme sind warm und schwer, du spürst die Sonnenstrahlen angenehm warm auf deiner Haut.

Deine Beine sind angenehm warm und schwer, dein ganzer Körper,....angenehm warm und schwer.

Alles ist angenehm warm, ...strömend warm,....schwer,... ganz schwer....

völlig ruhig und entspannt... Deine Gedanken schweben,  wie die ganz langsam am Himmel entlang ziehenden Wolken, fließen schwerelos durch deinen Körper.

Bleib’ noch eine Weile im Gras liegen, ganz ruhig,.. ganz entspannt,...angenehm warm....

 

Nachdem du noch eine Weile im Gras gelegen hast, verändert sich etwas, irgend etwas geschieht im Elfenland. Die Luft wird kühler, und über den Bergen am Rand der Wiese sind dunkle Wolken zu sehen, die sich vor die Sonne schieben. Immer mehr dunkle Wolken ziehen vor die Sonne und lange, dunkle Schatten fallen auf die Wiese. Es ist kühler, wesentlich kühler geworden, die Wärme der Sonne ist nicht mehr zu spüren.

 

Der Himmel ist jetzt voller dunkler, schwerer Wolken und lange große, düstere Schatten fallen auf die Wiese. Du stehst jetzt in deiner Fantasie auf und schaust dich voller Erstaunen um. Schau dir die Wolken, die jetzt fast bedrohlich über dir hinweg ziehen, genau an, ...ganz genau...

Vielleicht kannst du in ihnen Figuren erkennen, irgendwelche vertraute Formen.

Es ist noch kühler geworden,... unangenehm kühl.

Langsam ziehen die großen, düsteren Wolken über dir vorbei.

Auch wenn sie düster, fast bedrohlich wirken, brauchst du dich nicht zu fürchten, sie schweben ganz hoch, unerreichbar hoch über dir vorbei. Konzentriere dich jetzt nur noch auf die dunklen, geheimnisvollen und doch irgendwie vertrauten Wolken. Sicherlich kannst du in ihnen Figuren, dir bekannte Formen entdecken. Schau sie dir in aller Ruhe an,... ganz genau....

Immer deutlicher kannst du Figuren,... Formen... entdecken, sie ziehen langsam über dir vorbei, schweben lautlos über deinem Kopf.

In der Ferne ist jetzt ein kleines Licht zu erkennen, dass immer näher kommt.

Es ist eine Elfe, deine Freundin, die Sonnenelfe. Langsam schwebt sie auf ihren zarten  schimmernden Flügeln heran, schwebt jetzt neben dir und spricht sanft, aber auch irgendwie traurig zu dir.

“Hallo.. spürst du auch die Kälte, siehst du die dunklen Wolken. Die Sonne ist hinter ihnen fast verschwunden. Du kannst mir helfen, alles wieder in Ordnung zu bringen. Ich habe meinen Elfenring verloren, ohne ihn ist nichts mehr so wie früher. :Der Ring ist in den Fluss des Lebens gefallen, liegt tief unten auf dem Grund und ich kann ihn nicht mehr heraufholen. Aber du kannst es, ich weiß es. komm mit mir, zum Fluss des Lebens. Bitte hilf mir. Nur du kannst meinen Ring vom Grund des Flusses wieder heraufholen.”

Mir diesen Worten schwebt sie davon und du folgst ihr, über die Wiese,.... über kleine Bäche ... über die Hügel des Elfenlandes...., bis ein gewaltiges Rauschen -wie das Rauschen eines Wasserfalles- zu hören ist.

 

Immer lauter wird das Rauschen und Plätschern, das Geräusch stark und kräftig fließenden Wassers bis ihr an einen großen breiten Fluss gelangt. Langsam und träge, und doch voller Kraft und Stärke, unaufhaltsam fließt der Fluss dahin. Zwischendurch ragen große und kleine Steine aus dem Wasser, an denen der Fluss sich teilt oder rauschend über sie hinwegfließt.

Der Fluss ist tief, sehr tief. Seinen Grund kannst du nicht sehen und du fragst dich, wie du den Ring der Elfe in diesem tiefen, breiten Fluss finden sollst. Es ist immer noch dunkel, die Sonne hinter den Wolken verborgen und der Grund des Flusses ist im Dunklen verborgen, kein Licht weist dir den Weg.

“Nimm diesen Stein, spricht die Elfe, er wird dir Kraft, Mut und Selbstvertrauen geben”.

Mit diesen Worten reicht sie dir eine golden glänzende Kette, an der ein kleiner funkelnder Stein befestigt ist. Funkelnd wie ein Diamant im Sonnenschein, hell leuchtend wie der Mond in der Nacht.

 

“Nimm diesen Stein und halte ihn gut fest, er wird dich leiten. Wenn du im Wasser bist, lass’ dich nur fallen, einfach treiben. Schließe deine Augen und habe Vertrauen. Dann wird der Stein dir den Weg zeigen. Ich vertraue auf dich.”

Dann schwebt die Elfe davon und du stehst alleine am Rand des großen, rauschenden Flusses.

Du hängst dir die goldene Kette mit dem funkelndem Stein um den Hals und steigst langsam und vorsichtig in den Fluss. Erstaunlicherweise ist das Wasser warm, angenehm warm und du steigst hinein, überlässt dich dem Fluss. Schließe in deiner Fantasie die Augen und gehe weiter in den Fluss hinein. Das angenehm warme Wasser umspült jetzt deinen ganzen Körper und du lässt dich einfach treiben, treiben wie das Blatt eine Seerose auf einem großen See.

Es ist ein seltsames Gefühl, sich treiben zu lassen mit geschlossenen Augen, ohne zu wissen, wohin der Weg führt. Doch du hast den Stein der Elfe, nimmst ihn in deine Hand und spürst Kraft,.... Mut... und Selbstvertrauen in dir.

Das Wasser hat dich jetzt ganz umschlossen,...angenehm warm. Du spürst wie die Kraft des Wassers dich treibt, dich umspült.  Lass’ dich einfach treiben , umgeben vom warmen Wasser wie von einer schützenden Hülle. So muss es gewesen sein, als du noch klein warst, sehr klein. Geborgen,...umgeben von einer schützenden,...wärmenden Hülle.

Vielleicht kannst du es dir vorstellen, dich erinnern.

Du schwebst dahin, von einer wärmenden, schützenden Hülle umgeben, völlige Ruhe umgibt dich. Gehe in der Zeit zurück, als du noch klein,... sehr klein warst. Kein Geräusch ist zu hören, nur Stille...., behütende Stille...  und du fühlst unendliche Geborgenheit,... Wärme,...  Vertrauen... 

Nichts um dich herum ist wichtig, nur vollkommene Stille,... Ruhe,... Geborgenheit.....

Nur Stille,... Ruhe.... und Geborgenheit.....

Du lässt dich einfach treiben, treiben im Fluss des Leben.. Immer weiter geht die Reise, einem unbekannten Ziel entgegen. Und der Stein der Elfe in deiner Hand gibt dir die nötige Kraft und Vertrauen,... in dich selbst und überhaupt.

Nach einiger Zeit wird der Strom des Flusses noch ruhiger und du spürst den Sand des Flussufers unter deinen Füssen. Warm und weich gibt er dir Halt und du weißt: Die Reise im Fluss ist hier zu Ende. In deiner Fantasie öffnest du jetzt deine Augen. Vor dir ist das Ufer des Flusses zu sehen.

Da wo du in das Wasser gestiegen bist, endet auch die Reise.

Nirgends ist aber der Ring der Elfe zu sehen und auch der Stein in deiner Hand ist verschwunden: Als wäre er nie dagewesen.

Stattdessen erscheint die kleine Elfe, schwebt wie aus dem Nichts erschienen wieder neben dir.

Verwundert schaust du sie an: “Der Ring, ich habe ihn nicht gefunden, der funkelnde Stein ist verschwunden. Ich konnte dir nicht helfen”

Doch die Elfe setzt sich lachend neben dir in das Gras des Flussufers und spricht:

“Doch, schau nur in den Himmel”

Und tatsächlich verziehen sich die dunklen Wolken, verschwinden ganz allmählich am Horizont.

Sie werden immer kleiner,...unwichtiger,.... verschwinden in der Ferne,... lösen sich auf..

Die Sonne ist wieder zu sehen und ihre Strahlen tauchen alles in ein helles,... warmes Licht.

Die langen düsteren Schatten sind verschwunden.

 

Wieder spricht die Sonnenelfe zu dir: “Du brauchtest den Stein nicht, du hast ihn immer bei dir getragen. In deinem Herzen. Der Stein ist Symbol für deinen Mut, deine Kraft, dein Selbstvertrauen. All das trägst du tief in deinem Herzen und immer wenn du es brauchst, erinnere dich an den Stein der Elfen, der jetzt in deinem Herzen wohnt, der dich begleitet und dir hilft, wann immer du möchtest. Nicht der Ring war nötig, um das Elfenland zu verändern, sondern deine Kraft, dein Wille zu helfen. Tief aus deinem Herzen kam die Kraft, alles zum Guten zu wenden. Erinnere dich immer daran.  Kein Ring, kein Stein kann bewirken, was die Kraft tief aus deinem Herzen bewirken kann. Diese Kraft ruht tief in deinem Herzen und ist immer bei dir. Denke daran, wenn du  das Reich der Fantasie wieder verlassen hast, wann immer Sorgen oder Kummer dich begleiten..... Doch jetzt wird es wieder Zeit zurückzugehen, ..nach Hause, ..das Land der Fantasie zu verlassen.”

Mit diesen Worten verabschiedet sich die Elfe und schwebt davon.

 

 

passives Ende: (Fantasiereisen als Gutenachtgeschichte)Deine Fantasiereise neigt sich dem Ende zu .Du bist jetzt wieder Zuhause (in deinem Bett) und bist völlig ruhig und entspannt, denkst an das Elfenland, die Abenteuer welche noch vor dir liegen. Deine Arme sind schwer - ganz schwer. Deine Beine sind schwer - ganz schwer. Eine angenehme Müdigkeit zieht durch deinen ganzen Körper und du fühlst dich wohl und entspannt. Schmiege dich in deine Kissen, kuschel’ dich in deine Bettdecke und schlafe erholsam und ruhig. Der Schlaf wird dir Kraft und Energie geben für den morgigen Tag und du wirst erholt und voller Energie aufwachen.

aktives Ende:(Das Kind geht nach der Fantasiereise nicht schlafen)Deine Fantasiereise ist jetzt zu Ende. Du bist wieder Zuhause und ballst deine Hände zu Fäusten. Strecke deine Arme aus und spanne alle Muskeln deines Körpers an .Recke und strecke dich, atme tief ein und aus. Kraft und Energie strömt durch deinen ganzen Körper. Spanne noch mal alle Muskeln deines Körpers an und fühle dabei die Kraft und Energie in dir.Wenn du dich wach und stark fühlst, öffne deine Augen.

 

 

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Dietmar Harbig: Traumreise

 

Mache es dir bequem und gemütlich, so bequem wir nur möglich. Schließe deine Augen und komm mit auf eine Reise in die Welt der Fantasie. Du bist ganz ruhig und hörst nur auf meine Worte. Alles Andere ist unwichtig, alle anderen Geräusche sind dir völlig gleichgültig - du hörst nur auf meine Worte - völlig ruhig und entspannt. Lass deine Gedanken einfach fließen, lass es einfach geschehen. Deine Arme sind schwer, ganz schwer. Deine Beine sind schwer, ganz schwer. Dein ganzer Körper ist schwer, alle Muskeln sind träge und du sinkst völlig entspannt in deine Unterlage. Vielleicht spürst du auch, wie ein Teil deines Körpers angenehm warm wird. Nach und nach zieht diese Wärme durch deinen ganzen Körper. Dein ganzer Körper ist jetzt angenehm warm und völlig entspannt. Atme ruhig ein und aus. Ein - und - aus. Während du einatmest nimmst du die Ruhe in dir auf. Beim Ausatmen spürst du, wie die Ruhe durch deinen ganzen Körper strömt. Atme die Ruhe ein und lasse sie durch deinen ganzen Körper fließen, der jetzt angenehm warm und völlig entspannt ist.

 

In deiner Fantasie begeben wir uns nun wieder in das Land der Elfen. Dort ist es Nacht und der Mond taucht alles in ein mildes, angenehmes Licht. Du stehst auf einer Wiese im Land der Elfen. Der Boden unter dir ist noch warm und ein milder Wind streicht sanft über deinen Körper. Der Mond ist voll und rund und sein angenehmes Licht lässt dich alles um dich herum erkennen. Der Himmel über dir ist erleuchtet von Sternen, die in allen Farben des Regenbogens leuchten.

Du fühlst dich wohl und entspannt und genießt noch eine kurze Weile diese Ruhe der Nacht. Nur das leise Rauschen des Windes ist zu hören. Und über dir schimmern die Sterne am nächtlichen Himmel. Du fühlst dich wohl und entspannt. Völlig wohl und entspannt...

Nach einiger Zeit siehst du in weiter Ferne einen Stern, der langsam größer wird und auf dich zukommt. Jetzt kannst du die Sternenfee erkennen, die in ihrem glänzenden Kleid vor dir über die Wiese schwebt und dich freundlich begrüßt.

“Ich freue mich, dich wieder zu sehen. Lass´ mich dir etwas zeigen” Mit diesen Worten schwebt sie fort und jetzt erkennst du am Rand der Wiese ein seltsames Haus, wie du noch nie eines gesehen hast.

Es ist kunterbunt und glitzert wie die Sterne am Himmel in allen Farben. Das Dach scheint aus tausenden von Sternen zu bestehen. Versuche es dir vorzustellen. Es ist wunderschön.

Doch etwas ist anders, das Haus hat keine Fenster, keine Türen. Du läufst um das Haus herum, schaust es dir genau an. Keine Fenster, keine Türen...

Auf einer Seite des Hauses hängt ein Schild. Dort steht in großen Buchstaben: Bahnhof Traumland. Doch nirgends Fenster... keine Türen...

“Seltsam, nicht wahr”, flüstert die Sternenelfe, die jetzt wieder neben dir schwebt.” “Dies ist der Bahnhof Traumland. Möchtest du gerne eine Reise machen?

Natürlich möchtest du, aber wie?

“Es ist nicht einfach”, sagt die kleine Elfe neben dir, “aber du kannst es schaffen. Um in dieses Haus im Elfenland zu kommen, brauchst du keinen Schlüssel, es gibt keine Fenster, keine Türen. Deswegen gibt es viele Menschen, die diesen Teil des Elfenreiches nie betreten werden. Und doch kann man dort so viel erfahren, sehen und lernen.

Doch wie kommt man in dieses Haus ohne Fenster und Türen? Das einzige was du brauchst, ist Fantasie, Vorstellungskraft! Ich helfe dir, versuchen wir es.”

In diesem Haus steht eine Eisenbahn, eine wunderschöne schwarz glänzende Dampflok, die schönste die du jemals gesehen hast. Um mit ihr reisen zu können, musst du sie dir vorstellen, sie in deiner Fantasie zum Leben erwecken.

Kannst du die Eisenbahn sehen? Es ist eine mächtige uralte Dampflok, schwarz glänzend... mit feuerroten Streifen und goldenen Rädern. Aus ihrem großen Schornstein schweben riesige weiße Wolken und steigen langsam zum Himmel hinauf.

Kannst du sie dir vorstellen? Mächtig... schwarz glänzend... mit feuerroten Streifen... und golden schimmernden Rädern... Aus ihrem mächtigen Schornstein steigen weiße Wolken langsam in den Himmel empor..

Wenn du sie dir vorstellen kannst, steige in den Zug ein. Steige in den Zug und setze dich in einen der bequemen Sessel ... an den großen Fenstern.. und schaue heraus... schaue dich um...

Und jetzt spürst du, wie ein leichtes Zittern durch die mächtige Dampflok geht und langsam.. ganz langsam setzt sich der Zug in Bewegung. Du siehst es... du spürst es... wie der Zug sich langsam in Bewegung setzt und seine Reise durch das Traumland beginnt.

Schau´aus dem Fenster und genieße die Reise. Immer schneller fährt der Zug und du hörst das leichte Summen der goldglänzenden Räder des Zuges... spürst das sanfte Schaukeln des Zuges... spürst sanft die Bewegung des Zuges...

Du bist entspannt... völlig entspannt... und spürst das sanfte Schaukeln des Zuges... hörst das leise Summen der Räder... noch mehr entspannt... immer tiefer  entspannt... während du aus dem Fenster schaust und die wunderschöne Landschaft langsam an dir vorbei zieht.

 

 

Was siehst du auf deiner Reise durch das Traumland?

Schau´ aus dem Fenster... was siehst du?

Saftiggrüne Wiesen, mächtige Berge mit schneebedeckten Spitzen, kristallklare Seen, tiefblaues Wasser in denen sich die Sonne rot glänzend spiegelt. Oder siehst du etwas ganz anderes, neues...  Menschen, unbekannte Tiere... Wesen...

Du bist entspannt... völlig entspannt... und spürst das sanfte Schaukeln des Zuges... hörst das leise Summen der Räder... noch mehr entspannt... immer tiefer  entspannt... während du aus dem Fenster schaust und die wunderschöne Landschaft langsam an dir vorbei zieht.

Was siehst du auf deiner Reise? Es gibt so viel zu entdecken auf deiner Reise in diesem wunderschönen Zug. Immer weiter fährt dein Zug und du genießt die Reise. Lass´ es einfach geschehen... Völlig entspannt sitzt du im Zug, während draußen vor dem Fenster die Landschaft an dir vorüberzieht.

Das leise Summen der Räder... das sanfte Schaukeln des Zuges...angenehm und beruhigend...

Während der Zug weiterfährt merkst du jetzt, wie er sanft seine Richtung ändert.

Du fühlst dich wohl und erholt , begibst dich jetzt wieder auf die Reise zurück... zurück zum Anfang deiner Reise. Genieße die Fahrt noch eine Weile. Schau aus dem Fenster, während der Zug langsam wieder zurückfährt. Ist es die gleiche Landschaft oder hat sie sich vielleicht verändert? Schau genau hin und genieße die Fahrt zurück... zum Bahnhof Traumland. 

Das leise Summen der Räder... das sanfte Schaukeln des Zuges...angenehm und beruhigend... du fühlst dich erholt und erfrischt.

Der Zug wird langsamer... ganz allmählich langsamer... bis er schließlich zum Stehen kommt. Du bist wieder am Ausgangspunkt deiner Reise angelangt. Ruhig steigst du jetzt aus dem Zug und stehst wieder auf der Wiese im Elfenland.

Es ist immer noch Nacht im Elfenland, die Sterne leuchten am Himmel und du fühlst dich wohl und erfrischt. Und ganz weit oben am Himmel funkelt ein Stern besonders hell. Es ist die Sternenelfe. Sie sagt dir still Lebewohl, bis zu nächsten Mal.

Es ist Zeit wieder nach Hause zu gehen, das Land der Elfen zu verlassen. Erfrischt und erholt... Nimm dieses angenehme Gefühl mit nach Hause. Du fühlst dich wohl, angenehm erfrischt und wohl..

 

 

passives Ende: (Fantasiereisen als Gutenachtgeschichte)Deine Fantasiereise neigt sich dem Ende zu. Du bist jetzt wieder Zuhause (in deinem Bett) und bist völlig ruhig und entspannt, denkst an das Elfenland, die Abenteuer welche noch vor dir liegen. Deine Arme sind schwer - ganz schwer. Deine Beine sind schwer - ganz schwer. Eine angenehme Müdigkeit zieht durch deinen ganzen Körper und du fühlst dich wohl und entspannt. Schmiege dich in deine Kissen, kuschel’ dich in deine Bettdecke und schlafe erholsam und ruhig. Der Schlaf wird dir Kraft und Energie geben für den morgigen Tag und du wirst erholt und voller Energie aufwachen.

 

aktives Ende:(Das Kind geht nach der Fantasiereise nicht schlafen)Deine Fantasiereise ist jetzt zu Ende. Du bist wieder Zuhause und ballst deine Hände zu Fäusten. Strecke deine Arme aus und spanne alle Muskeln deines Körpers an. Recke und strecke dich, atme tief ein und aus. Kraft und Energie strömt durch deinen ganzen Körper. Spanne noch mal alle Muskeln deines Körpers an und fühle dabei die Kraft und Energie in dir. Wenn du dich wach und stark fühlst, öffne deine Augen.

 

 

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